Das Rapsblütenfest steht kurz bevor – ein schöner Anlass, um einem unserer Insel-Imker mal bei der Produktion des Rapshonigs über die Schulter zu schauen. In diesem Jahr ist der Raps zwar Ende Mai aufgrund des sonnigen Wetters schon fast wieder verblüht, aber auch wer sich zur Zeit mal unter einen Weißdorn stellt, der hört es summen wie in einem Bienenstock.
Zusammen mit meinem Gast, der beim bundesweiten Fotowettbewerb „Blende“ eine Reise nach Fehmarn gewonnen hat, besuche ich einen der Insel-Imker. Was der Bienenvater uns zu erzählen hat, ist hochinteressant. Auf Fehmarn gibt es ungefähr zwanzig Imker, im Sommer kommen noch die Wanderimker hinzu. Geschätzte zwei bis drei Tausend Bienenvölker sind dann auf der Insel unterwegs und sammeln fleißig den Honig ein. In einem Sommer kommen da schon mal einige Hundert Tonnen zusammen. Hundert Tonnen Honig entsprechen 200.000 Gläsern – das muss man sich mal vorstellen! Der weiße bis elfenbeinfarbene Rapshonig schmeckt besonders mild und cremig. Übrigens wird der Raps seit dem 16. Jahrhundert konventionell genutzt und seit 1900 auch für die Speiseölproduktion verwendet.
Woher weiß die Biene eigentlich, dass sie nur den Raps anfliegen soll? Die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: die Biene bleibt einer Pflanzenart treu, wenn diese sich als besonders ergiebig erwiesen hat. Auf Fehmarn macht der Raps übrigens in der Regel 95 Prozent des Honigs aus, die restlichen 5 Prozent stammen vom Weißdorn.