Wassersport für Einsteiger

Wassersport für Einsteiger – was passt zu mir?

Enthält Werbung // Vor gar nicht allzu langer Zeit bestand Wassersport prinzipiell aus zwei Sportarten: dem Wellenreiten (Surfen) und dem Windsurfen. Für letzteres ist Fehmarn bereits seit Jahrzehnten bekannt. In den letzten Jahren kommen nun immer mehr neue Wassersportarten hinzu – den Überblick zu behalten ist oftmals gar nicht so einfach. Und selbst wenn ich mich für eine Sportart entschieden habe, ist diese denn überhaupt anfängerfreundlich? Oder sollte ich mir das doch besser überlegen und noch auf etwas anderes umsteigen?

Fragen über Fragen – glücklicherweise habe ich (zumindest für die gängigen Fehmarn-Wassersportarten) einige Antworten für Euch:

SUP

Meiner Meinung nach ist das Stand-Up-Paddling der Wassersport auf Fehmarn, der am schnellsten zu erlernen ist. Einmal auf dem Brett und die ersten „Balanceakte“ hinter sich, kann ohne große körperliche Voraussetzungen munter drauflosgepaddelt werden. Wenn nicht im Stehen, dann auf jeden Fall im Sitzen oder in der Hocke. Die Einstiegshürde ist vergleichsweise gering. Trotzdem sollten sich Wassersportneulinge gegebenenfalls bei den lokalen Surfschulen umschauen, wann SUP-Kurse angeboten werden. Insbesondere für die Balance auf dem Brett und die richtige Paddel-Technik kann sich bei den Lehrern einiges abgeschaut werden.

Falls Euch ein ausführlicher Blick in die Welt des SUPs reizt, findet ihr hier meinen Artikel zum SUPen auf Fehmarn, samt Routenvorschlägen und kleiner Materialkunde.

Einsteigertauglichkeit: ●●●●●

Stand Up Paddling auf Fehmarn — © Björn Besau

Windsurfen

Der „Klassiker“ unter den Fehmarn-Wassersportarten und nach wie vor bei Jung und Alt beliebt. Ich habe nie selbst einen Windsurfkurs gemacht und kann hier fast ausschließlich von meinen Beobachtungen her urteilen. Charmant beim Windsurfen ist der anfänglich vergleichsweise schnelle Lernerfolg. Ähnlich wie auch beim SUP dreht sich hier zunächst viel um Körperbalance. Wer dann sicher auf dem Brett stehen kann, braucht Kraft in den Armen und dem Rücken um das Segel hochzuholen und dann schnellstmöglich in den Sonnenuntergang der Orther Reede zu surfen. ;-)

Einsteigertauglichkeit: ●●●●◌

Kiten

Als begeisterter Kiter schlägt mein Herz hier natürlich thematisch am stärksten. Die Kombination aus Brett und Kite ist für unerfahrene Wassersportler durchaus herausfordernd. Wer hier Vorerfahrungen beispielsweise vom Skateboarden, Wakeboarden oder Snowboarden einbringen kann, hat einen leichten Vorteil. Ebenso wenn ihr schon einmal einen Lenkdrachen in der Hand hattet – die Unterschiede sind dann gar nicht so groß wie man vielleicht denkt.

Kiten ist ebenfalls ein Sport, der von jedem ausgeübt werden kann. Muskulär werden hier vermehrt die Rücken-, Bein und Gesäßmuskeln beansprucht – alles in allem ist Kitesurfen also auch ein prima Rundum-Workout. In den kälteren Jahreszeiten denkt bitte an das nötige Equipment – falls ihr hier noch einmal eine Übersicht benötigt, schaut gerne meinen „Kiten im Winter“ Artikel durch.

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Kiten zum Sonnenuntergang an der Westküste Fehmarns — © Björn Besau

Wingsurfen auf Fehmarn — © Daniel Pankoke

Wingsurfen / Wingfoilen

Die neueste Trendsportart auf dem Wasser ist das Wingsurfen beziehungsweise Wingfoilen. Dabei wird man entweder auf einem SUP-Board oder auf einem Foilboard durch einen mit Luft gefüllten Wing vom Wind hin und her bewegt. Die Sportart kombiniert viele Teilbereiche der anderen Fehmarn-Wassersportarten. Einen leichteren Einstieg findet man hier, sofern man die Balance auf dem Brett vielleicht schon durchs Windsurfen oder durchs SUP kennt und halten kann. Doch dann kommt ja auch noch der Wing ins Spiel… ;-)

Wer hier nach einem ersten Erfahrungsbericht sucht, findet hier den tollen Blog-Beitrag von Svenja.

Einsteigertauglichkeit: ●●●◌◌

Wakeboard

Eine der neuesten Inselattraktionen ist der Wakepark Fehmarn, der drei unterschiedliche Wakebahnen für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis beinhaltet. Hier finden Einsteiger schnell den Anschluss. Gerade weil es richtige Einsteigerkurse gibt, in denen sich kompetente Trainer um euren schnellstmöglichen Lernerfolg kümmern. Auf der Einsteigerbahn gibt es zudem keine „störenden“ Obstacles (Hindernisse) im Wasser, damit ihr schnellstmöglich auf dem Brett fahrt und, viel wichtiger, auch die Wende schafft! Mit zunehmendem Fortschritt kann dann im letzten Schritt aufs Bi-Level gewechselt werden – am Anfang eurer Wakeboard-Karriere werden euch die beiden „kleinen“ Bahnen jedoch deutlich mehr bringen.

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Sturm und Wellen in Meeschendorf — © Tourismus-Service Fehmarn, Sina Schweyer

Wellenreiten

Wellenreiten auf Fehmarn kann unter perfekten Bedingungen an einigen ausgewählten Inselstränden funktionieren. Da die Ostsee zwar über Gezeiten verfügt, diese aber in keiner Weise mit der Nordsee zu vergleichen sind, brauchen wir hier andere Faktoren für „surfbare“ Wellen: den Wind.

Bei länger anhaltenden Winden aus einer Richtung können sich in der Ostsee richtige Wellenberge aufbauen. Gut beobachten kann man dies zu Teilen in Altenteil oder auch an der Südwestmole des Südstrandes bei starkem Südwestwind. Dann türmen sich am Ende der Mole richtige Wellen zusammen, bei denen sich das anpaddeln dann auch lohnt!

Alles in Allem ein Sport der auf Fehmarn schwierig zu erlernen ist, da die Bedingungen nahezu perfekt sein müssen, um diesem Sport hier nachzukommen.

Einsteigertauglichkeit: ●●◌◌◌

Fazit

Natürlich spiegeln die oben aufgeführten Punkte lediglich meine persönliche Wahrnehmung wider. Jeder Mensch ist unterschiedlich und bringt eigene Voraussetzungen mit. Dennoch ist SUPen vermutlich für die allermeisten von euch einfacher zu erlernen, als direkt beim Wingfoilen anzufangen. Grundsätzlich ist aber mein Rat an euch nur folgender: Nutzt die zahlreichen wirklich guten Angebote der lokalen Wassersportschulen! Es gibt tolle Einsteigerkurse in jedem Sportbereich und viele sympathische und kompetente Wassersportlehrer, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Hier könnt ihr nach Lust und Laune testen, ausprobieren, Material leihen und euch vor dem endgültigen Kauf eures eigenen Materials richtig schlau machen.

Ich freue mich über jeden neuen SUPer, Windsurfer, Wingfoiler, Wakeboarder oder Kiter. Aber noch mehr freue ich mich über neue Wassersportler, die auch die Risiken kennen und einschätzen können und dafür sind die vielfältigen Angebote für Einsteigerkurse in jedem Bereich eben auch da.

Und wie fällt eure Wahl aus?

Glücklicherweise teilen wir uns alle ja die meisten Reviere – also sehen wir uns auf jeden Fall auf dem Wasser!