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Wallnau – Ein Tag im Naturparadies

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Conny August 2020

Endlich ist es soweit! Der lang geplante und von den Kindern ersehnte Abenteuerausflug in den wilden Inselwesten steht bevor. Das Ausflugsziel des Naturschutzbundes mit dem offiziellen Namen „NABU-Wasservogelreservat Wallnau“ ist eine Unternehmung, die auch eine Insel-Familie nicht alle Tage macht und vielleicht auch deshalb ein echtes Highlight im Wochenend-Ausflugsprogramm darstellt. 

Die Verabredung zwischen unserer und einer weiteren, im Osten angesiedelten Familie, ist schon länger getroffen und am ausgesuchten Tag spielt das Wetter zur Freude aller mit. Mit Picknicktasche und guter Laune bewaffnet, düsen wir quer über die Insel und haben schon auf der Fahrt die ersten schönen Eindrücke von der Heu-Ernte bis hin zum Segel, das dank optischer Täuschung über dem Deich zu schweben scheint.

Nach zwanzigminütiger Fahrzeit sind wir am Infocenter des NABU angekommen. Dieses beherbergt eine Ausstellung "Ein Traum vom Fliegen" zum Zug der Vögel, schließlich befinden wir uns mit Fehmarn auf der „Vogelfluglinie“.

Exkurs Vogelfluglinie:
Mehrere Millionen Vögel ziehen auf ihrem Weg von und in die Winterquartiere über die Insel hinweg. Deswegen kann man während des Jahres in Wallnau bis zu 200 unterschiedliche Arten beobachten. Die Ausstellung vermittelt Wissenswertes zu den Themen Vogelflug und Vogelzug. (Quelle: NABU)

Die Ausstellung ist für Kinder in jedem Alter eine aufregende Entdeckungsreise, in der Kinder vieles spielerisch erfahren können: Es gibt unter anderem eine Kuschelhöhle mit Daunendecken, einen kleinen Raum mit Sternenhimmel und Bildschirme, auf denen Luftaufnahmen von Zugvögeln gezeigt werden. Hier ließe es sich noch viel länger aushalten, es gibt so vieles zu sehen. Judith erkennt ihr Lieblingskuscheltier von zu Hause gleich im Eingangsbereich wieder und vermeldet mit einem Freudenschrei: „Mein Elch!“. Auch wenn das ausgestopfte Tier kein Kuschelformat hat und auch kein Elch ist. ;-) 

Die Ausstellung:

  • Infos zur Vogelwelt anhand von vielen kindgerechten und spannenden Ausstellungsobjekten

  • Vögel im Flug als Film zu sehen

  • Vogelzwitschern zu den verschiedenen Jahreszeiten hörbar

  • Tierexponate

  • Viele Objekte zum Anfassen, u.a. zum körperlichen Erfahren der Tierwelt (z. B. Daunen)

Da wir in Corona-Zeiten aufgrund des begrenzten Zutritts nur 2 Stunden Zeit haben, um das Gelände zu erkunden, begeben wir uns nun nach draußen auf den Naturerlebnispfad. Auf recht breit angelegten Spazierwegen, vorbei an Wasserläufen, vorerst noch geschützt unter urwaldartigen Bäumen, gelangen wir zur ersten Station: Ein Bienengarten mit Bestimmungstafel zeigt anschaulich das Leben der bedeutendsten Insekten, die menschliches (Über-)Leben erst möglich machen. Gleich daneben liegt die erste Beobachtungshütte, die einen Ausblick auf die sich in den Wassergebieten aufhaltenden Vögel ermöglicht und den Blick auf das Naturschutzgebiet freigibt. Durch recht schmale Öffnungen ist ein für die Vögel ungestörtes Beobachten möglich. Man kann mit einem ausgeliehenen Fernglas (für 1,00 Euro) beobachten, wie die Tiere sich in ihrer natürlichen Umgebung bewegen. Es herrscht eine wohltuende Stille, dabei kommt das Gefühl von Safari auf und sich auf eine besondere Weise im Einklang mit der Natur zu befinden. Auch die Kinder sind gebannt, es ist, als würde sich mit dem Betreten der Hütte eine magische Ruhe ausbreiten. 

Weiter geht es über das Gelände an den Erlebnisstationen vorbei. Die Jungs rennen meistens vor, zurück oder noch einmal über einen Nebenpfad im Kreis zurück und toben sich voll und ganz an den Erlebnisstationen aus. Am Weitsprungplatz mit Tiermotiven darf jeder sein gesprungenes Glück versuchen, die großen schaffen es meist bis zur Abmessung „Fuchs“, Judith spart sich den Sprung und stellt sich gleich ins Ziel. Das sportliche Leben kann so einfach sein. ;-)

Erlebnisstationen Highlights:

  • Fuchspfad

  • Wasserpumpstation

  • Vogelbeobachtungshütten

  • Weitsprungplatz

  • Barfußpfad

  • Verschiedene Stationen mit kleinen Infohäuschen, in denen es oftmals auch noch mal Tiere zum Anschauen gibt

Eine besonders sinnliche Erfahrung bietet der „Tast- und Schnupperpfad“, der sich wegen der Corona-Pandemie momentan zwar leider auf das Barfußlaufen beschränkt, aber die Jungs zu mehrmaliger Wiederholung animiert. Über eine kleine Holzbrücke rennen die Kinder in den Wald, nur ein entferntes Rascheln und Rufen ist kurz danach noch zu hören. 

Weiter im Rundgang erreichen wir endlich erschöpft und aufgeheizt unseren geplanten Picknickplatz: eine gut übersichtlich angelegte Teichlandschaft mit Sitzgelegenheiten. Sofort werfen die Kinder ihre Schuhe im hohen Bogen von sich und waten durch den sumpfigen Teichboden. Wir schließen uns an, denn die Erfrischung ist überfällig und was kühlt besser, als kaltes Wasser von unten. Auf der Bank im Schattenplatz breiten wir unser Picknick aus und lassen erst einmal das kräftige Grün und den idyllischen Naturschauplatz auf uns wirken und uns die angenehme Brise um die Nase wehen. Die Kinder verlieren sich glücklich im Spiel, es werden große Frösche und riesige Käfer entdeckt und eine entspannte Stunde mit Picknick verhilft uns zu neuen Kräften für den Rückweg. Dieser führt durch ein Waldgebiet am derzeit nicht geöffneten Aussichtsturm zurück zum NABU-Infozentrum. Zum Abschluss gibt es natürlich noch ein Eis auf die Hand (bzw. auf das Kleid der 3-Jährigen :-)), aber so können wir ein Souvenir dieses erlebnisreichen Naturtages ohne extra Kosten mit nach Hause nehmen. ;-)

Auch wenn wir nicht wissen wann es sein wird, wissen wir wie nach jedem Besuch in Wallnau eins ganz sicher: Wir kommen wieder! Dieses kleine Paradies ist nicht nur etwas für Natur-Liebhaber, sondern für alle, die Fehmarn lieben, schützen und noch besser kennen lernen möchten.

Viel Freude dabei wünscht Euch Eure Conny mit den Countrykids

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