Dieser Tage ist der Spätsommer auf Fehmarn eingekehrt, Stoppelfelder bestimmen die Landschaft, überall liegt der Geruch von frischem Stroh in der Luft. Heißt, auch die Weizenernte ist eingefahren. Und diese ist hier untrennbar verbunden mit einer echten kulinarischen Insel-Spezialität. Traditionell gab es für die Erntehelfer auf den Feldern zur Stärkung Kröpel. Das sind runde, süße Hefeteigkugeln, die in Fett gebacken und anschließend in Zucker gewendet werden. Bei der harten Arbeit an der frischen Luft kann man reichlich Appetit entwickeln – für entsprechend große Mengen sind die früheren Rezepte ausgelegt.
Als Gast kann man auch heute noch auf manchen Höfen an der alten Tradition teilhaben oder Kröpel ganzjährig in vielen fehmarnschen (Hof-)Cafés probieren. Seit 2003 findet jedes Jahr im August in Petersdorf am Dorfteich das Kröpelfest statt, bei dem bis zu sage und schreibe 1.500 Kröpel gebacken und verdrückt werden! Auch das Erntefest in Meeschendorf ist eine gute Gelegenheit, das süße Gebäck zu naschen.
Die Zutaten variieren je nach Rezept – mal gibt es sie mit Rosinen und dafür ohne Zucker, mal nur mit Weizenmehl und mal auch mit Grieß. Dieses leckere und erprobte Rezept hat uns Doris Weiland zur Verfügung gestellt:
Fehmarnsche Kröpel
Ca. 70 Stück
Zutaten:
- 1 l Milch
- 100 g Butter
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Kardamom
- 270 g Hartweizengrieß
- 6-7 Eier
- 500 g Weizenmehl
- 100 g Zucker
- Saft von einer Zitrone
- 2 Würfel Hefe (80 g)
- Zusätzlich Zucker, um die Kugeln darin zu wälzen
Zubereitung:
Die Milch mit der Butter, dem Salz und Kardamom zum Kochen bringen. Langsam den Hartweizengrieß hineinrühren, bis ein Kloß entsteht. Vom Herd nehmen und nacheinander die Eier in den heißen Teig rühren. Den Teig abkühlen lassen.
Anschließend die Grießmasse mit dem Weizenmehl, dem Zucker, dem Zitronensaft und der Hefe verrühren. 20 Minuten gehen lassen, erneut kneten und inzwischen 2 kg Frittierfett oder Rapsöl auf ca. 170 °C erhitzen. Tipp: 1 TL Essig ins Fett geben – das spritzt zwar erst, mildert aber den Backgeruch.
Mit einem Eisportionierer oder Teelöffel kleine Bällchen abstechen (ca. 8 pro Backgang) und von jeder Seite 2 Minuten backen. Dann auf einem Gitter kurz abtropfen lassen und in Zucker wälzen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Kröpel lassen sich wunderbar auf Vorrat backen und ungezuckert einfrieren. Einfach kurz im Backofen auftauen und anschließend in Zucker wälzen.
Rainer
07.01.24, 08:59
Ich korrigiere: das Portionieren mit 1 Eislöffel oder Teelöffel ist richtig, sagten sie mir auf Nachfrage auf dem Wochenmarkt am Kröpelstand. Die gehen ja noch auf dann. Und jeder könne sie ja so groß machen, wie man will . OKAY. Dann das Portio